Astor vom Heidehof

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Ein Sprung zurück

Der Große Bellini,

lebte zur Zeit von Astor's erstem Wuff bei mir, ein Spitz-Mix aus Italien. Die Italiener hatten ihm die Rassenbezeichnung Incrocio Volpino mit der Farbe Nero focato zugeordnet. 

2005 hatten wir uns zum ersten Mal kennengelernt. Er, ein kleines, armseliges mit Aggressionen geladenes Fellbündel und ich. Wer weiß was er so alles in seinem Leben davor erlebt hatte um so zum kämpferischen Einsiedler zu werden. Auf den ersten Blick war ich enttäuscht als ich ihn sah, ein kleiner Wutz, der sich aber als kleiner Flax verkleidet hatte. Wer immer das Bellini in die Wiege gelegt hatte, er hatte auf jeden Fall Gutes getan, da ich damals auf der Suche nach einem Klon meines verstorbenen Schäferhund-Collie-Mixes Flax war. Mit seinem Aussehen hatte er den ersten Wall meiner Abwehr gegenüber kleinen Hunden zerbröselt und als er sich dann nach einer Stunde an meine Hand ran pirschte und mir das kleine Bäuchlein anbot, zum Erstaunen aller anwesenden Mitarbeiter, kapitulierte ich vollends.

Dann lebten wir zusammen, er und ich, wir durften unsere Macken und Rechte behalten und kamen uns nicht in die Quere. Er interessierte sich nicht für die Couch und den Frühstücksteller in Reichweite und ich nicht für seinen Fressnapf, wenn er denn voll war. Im Laufe der Jahre erkannte er die Harmlosigkeit von Joggern, Radfahrern, anderen Pestilenzen und stand einfach drüber. Seinen Job mich 3 mal am Tag aus der Wohnung zu holen erledigte er mit Bravour. Wir verlebten bewusst schöne Zeiten miteinander, die Jahre vergingen wie im Fluge, ja wirklich zu schnell. Geplant war, wenn ich dann mal mehr Freizeit hätte, noch Jahre gemeinsame Abenteuer zu erleben. Aber das Schicksal spielte uns langsam und sicher einen Streich. Unsere beider Zipperlein nahmen zu, beschwerten unser tägliches Leben und spielten sich immer mehr als Diktatoren unserer Leben auf. Für Bellini wurde die Welt sichtbar langsam dunkler und Anfang 2013 stellten sich schlechte Leberwerte bei einer Routinekontrolle heraus. Die TÄ und ich schoben es auf sein Alter und das schlechte Vorleben. Wir täuschten uns leider, es war ein massiver Tumor in den Resten der Leber. Sein Leben wurde zur Quälerei und dann ging es nicht mehr anders. Am 17.06.2013 um 19.35 Uhr hörte sein Herz auf zu schlagen, ich fühle es jetzt noch.

Ich vermisste ihn, heute auch noch, niemand lag mehr im Weg, forderte ein Leckerchen ein, teilte mir mit wenn es klingelte. Es waren ungesunde Tage und ich entschloss mich den freien Platz in meinem Leben schnell wieder zu vergeben. Bellini durfte und musste in meinem Kopf weiter leben. Die Suche war aber gar nicht so einfach, 2 Foren suchten mit und ich hatte zwischenzeitlich eine Liste von 18 Hunden in ganz Deutschland. Da ich mittlerweile nun auch älter war suchte ich eigentlich keinen großen Hund mehr, hatte mich aber auf Spitz oder -mix festgelegt. Einen nach dem anderen musste ich streichen. Am meisten getroffen hatte mich die Absage von Luckylino, einem wunderschönen schwarzen Spitz, weil er vom Bild und der Beschreibung zu 100% in meine Suche passte. Ich kam mir nach der Begründung der Absage ein bisschen vor wie ein Tierquäler. Ich wollte einen Hund nur in der Wohnung mit sehr großer Terrasse halten und bloß 3 mal pro Tag mit ihm lange spazieren gehen. Nein, nicht in den Straßen der Stadt sondern in den Wäldern der Umgebung. Aber war halt so, andere Hunde waren dann aber auch schon vergeben, befanden sich auf Probestellen oder konnten wegen massiver Probleme gar nicht mehr vermittelt werden. Irgendwann frustierte es doch sehr und ich schloss die Liste. Der vorletzte Hund auf der Liste war Balu aus dem Tierheim in Münster, ein pechschwarzer Spitzmix. Als ich ihn besuchte stellte sich heraus, dass er von 2012 war. Es war ein richtig aktiver junger bildschöner Hund der mir sehr gut gefiel, aber es machte noch nicht klick in meinem Kopf. Ich befürchtete für diesen aktiven Kerl ein bisschen zu alt zu sein und vereinbarte um mal drüber nachdenken zu können einen erneuten Besuch eine Woche später. Dann stand nur noch ein Name auf der Liste, Astor. Nach dem Motto "gleiches Recht für Alle" griff ich zum Telefon und vereinbarte einen Besuchstermin mit Astor, na ja, seinen Besitzern.

Die Bilder zum Text

Mehr aus Bellini's Leben auf seiner Seite

2005 von der AGT gerettet, 2013 setzten sie den Nachruf ein, er fehlt mir.

Das schreib ich dann mal auf der nächsten Seite...

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