Eines schönen Nachmittags,
wir saßen zu 4 Hundehaltern gemütlich auf einer Bank, alle Hunde friedlich, eine schöne Situation. Da kam mit vollem Galopp, der dazu gehörende Hundehalter war noch weit weg, ein Entlebucher Sennenhund wild bellend auf uns zugerannt. Im Abstand von vielleicht 40 cm blieb er stehen und kläffte Astor wütend an und versuchte immer wieder zu schnappen. Ich hatte Astor gerade zwischen meinen Beinen sitzend und konnte ihn festhalten obwohl er tobte. Dieser Hund versuchte nun irgenwie rechts oder links an Astor ran zu kommen. Vom Hundehalter fielen die üblichen Worte die jeder kennt als er dann näher kam und seinen Hund noch nicht zurück rief. Das war der Tag, der alles versaute oder Astor umpolte. Von da an wollte er auf jeden Hund in der Art eines Sumo Ringers drauf. Heute kann ich sagen, Astor beißt nicht, sondern agiert durch drehen und Body Checks. Trotzdem sehr anstrengend für andere Hunde. Dadurch wurde es auch für uns anstrengend, Astor musste wieder Leine laufen und wir suchten uns um dem Entlebucher aus dem Weg zu gehn einen neuen Bereich zum Laufen. Allerdings trafen wir dann Hundehalter denen es total egal ist ob man seinen Hund an der Leine hat. Astor war die wandelnde Kampfmaschine mit der Startbeschleunigung eines Jets. Das Ergebnis für mich waren 2 Muskelrisse, aber im Nachhinein kann ich sagen, man braucht nicht alle Muskelfasern...
Auch da hörten wir alle dummen Sprüche die es so gibt. Dieser überdrüssig und mit etwas Rücksicht auf meine Gesundheit wanderten wir immer mehr in die Menschen- und Hundeleere. Dort trafen wir dann ab und zu wenige Hunde und konnten die Kontakt in "Ruhe" üben. Astor lernte sich seit dem von Monat zu Monat mehr zurück zu nehmen.
Auf unseren einsamen Spaziergängen entdeckte er dann auch seine eigene Schlucht, vielleicht stimmte es ihn ein wenig friedlicher. Es war ja theoretisch auch schon langsam Winter, ein warmer Winter und wie jedes Jahr nahmen die Anzahl der Hunde im Wald ab. Wir waren darüber nicht unglücklich. Das Jahr ging nun zu Ende und die nächste Hürde stand leider vor uns. Vorgewarnt durch die früheren Besitzer vor seiner Gewitterangst, die wir zwischenzeitlich auch schon erlebt hatten und der Angst vor Knallern und Schüssen hatte ich alles möglichen an Hilfen geordert. Zylkene für die Steckdose, Rescue Drops und andere homöopatische Mittel, ich muss leider sagen, alles hat nicht gewirkt. Zu einem Tranquilizer wollte ich nicht greifen, bin ich nicht so der Freund von solchen Medikamenten. Das Jahr 2013 endete für Astor also mit einer ziemlichen Katastrophe die bis ins Neue Jahr dauerte, denn immer wieder wurden gebunkerte Restbestände an Knallern & Feuerwerk verschossen. Gut war, dass er in solchen Augenblicken dann versuchte in meine Hosentasche oder einmal sogar ziemlich energisch in mein Bett zu klettern und keinerlei Weglauf Tendenzen zeigte.
Weiter geht's dann im Neuen Jahr auf der nächsten Seite...